Der erste ansässige Botschafter des Osmanischen Reiches unter der Herrschaft von Sultan Selim III. war der Dichter und Mystiker Ali Aziz Efendi. Er kam am 3. Juni 1797 unter der preußischen Regierung von König Friedrich Wilhelm III. nach Berlin und ist am 29. Oktober 1798 in Berlin verstorben. Sein Leichnam wurde in der Nähe vom Halleschen Tor, der heutigen Urbanstraße, damals Metzgerwiese, in Tempelhof beigesetzt. Der Beistellort war ein Grundstück von Kont von Podewilles und wurde vom König Friedrich Wilhelm III. für 40 Taler abgekauft und für diesen Zweck bereitgestellt. Die Bestattung des Botschafters wurde am 1. November 1798 in der Zeitung „Berlinische Nachrichten“ gedruckt. Die Möglichkeiten einer Überführung in die Heimat waren damals nicht möglich. Heute bietet das die Sehitlik Moschee mit ihrer Bestattungsfirma an.
1804 ist dann noch ein Botschaftsangehöriger des Osmanischen Reiches, Mehmet Esad Efendi verstorben, der ebenfalls am selben Ort bestattet wurde.
Während der französischen Besetzung 1806-1812 geriet der Friedhof in Vergessenheit. Im Stadtplan von 1834 war dieser nicht mal mehr gekennzeichnet. Im Jahre 1836 wurden die Gräber zufällig wieder entdeckt. Kaiser Wilhelm III. ließ dann den Friedhof und seine Umgebung restaurieren. Hier wurden dann auch der osmanische Botschaftsangehörige Katib Rahmi Efendi im Jahre 1839 und zwei weitere Botschaftsangehörige Rasim Efendi und Aziz Aga beigesetzt.
Es wird berichtet, dass der Friedhof wegen der Ausweitung der damaligen militärischen Zeltlager verlegt worden ist.
Am 19 Dezember 1866 wurden die Überreste der Verstorbenen nach einer religiösen Zeremonie auf dem heutigen Friedhof bestattet. Zu ihrem Andenken ließ der osmanische Sultan Abdulaziz ein Denkmal errichten.
1921 wurde noch ein 700 Quadratmeter großes Grundstück gekauft und der Friehof vergrößert.Zur Zeit ist es 2550 Quadratmeter groß und Eigentum des türkischen Verteidigungsministeriums. Im ersten Weltkrieg sind einige türkische Soldaten zur Behandlung nach Deutschland transportiert worden. Die an Ihren Kriegsverletzungen verstorbenen Soldaten wurden ebenfalls hier bestattet. Somit hat der, bis dahin moslemische Friedhof, endlich seinen Namen bekommen; Märtyrer Friedhof (türk.: Sehitlik).
Auf dem Friedhof befinden sich viele wichtige und bekannte Persönlichkeiten. Einer von ihnen ist Imam Hafiz Sükrü Efendi, der letzte osmanische Imam der osmanischen Botschaft, und seine Frau Nuriha Sükrü geb. Schulz. Sie beide haben den Friedhof sehr lange gepflegt. Zwei weitere hier bregrabene sind Cemal Azmi Bey und Dr. Bahattin Sakir Bey, die Politiker der Ittihad ve Terakki partisi (Einheit und Fortschrittspartei) waren. Sie wurden seitens Armenier ermordet, wie ihr Kollege der berühmte Talat Pasa , der ebenfalls auf diesem Friedhof bestattet war bis er 1943 in die Türkei überführt worden ist. Auf dem Friedhof sind auch persische, afganische, usbekische, arabische, tunesische und andere Muslime begraben. Außerdem sind Muslime aus jeder Rechtsschule und Richtung, wie der Sunniten und Schiiten begraben sowie auch iranische Angehörige des Bahá’ítums.
Die Sehitlik Moschee gehört zur späteren osmanischen Architektur des 16. und 17. Jahrhunderts. Diese Zeit ist geprägt von dem wohl berühmtesten Architekten der islamischen Geschichte Mimar Sinan, und dauert bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts. Danach beginnt der starke Einfluss der europäischen Architektur. Die frühe osmanische Architektur ist der Architektur der Seldschuken, die vorher in Anatolien regierten, ähnlich. Diese Ähnlichkeit ist noch in der Sehitlik Moschee in den Farben (blau-turkis) und einigen Formen, Ornamenten und Umrandungen der Steine zu erkennen.
Das besondere an der Moschee ist ihre Originalität, die dem Architekten Hilmi Senalp zu verdanken ist. Seine Meisterwerke sind auch in Askabat (Türkmenistan) und in Tokio (Japan) zu bewundern.